DIE ZUKUNFT BEGINNT JETZT

Mit der Modernisierung des Standorts Kirchzelg schaffen wir eine zeitgemässe Umgebung für das Wohnen, Arbeiten und Leben von Menschen mit Beeinträchtigungen – und für alle, die sie dabei begleiten.

Im Zentrum steht der Wechsel vom Heim-Charakter zu einer familiären, wohnungsähnlichen Struktur. Die gesamte Infrastruktur wird inhaltlich und technisch rundum erneuert. So dass diese neue Infrastruktur die selbstbestimmte und ganzheitliche Lebensgestaltung, welche im Kern unserer Arbeit steht, mitträgt. 

Mit der Modernisierung des Standortes Kirchzelg ist ausschliesslich eine qualitative Entwicklung und kein Platzausbau vorgesehen.

Wir verabschieden uns vom klassischen Heimcharakter mit langen Gängen und vielen aneinandergereihten Zimmer (ohne direkten Nasszellen-Zugang) und schaffen 6 neue Wohnungen. Diese bestehen ausschliesslich aus Einzelzimmern und sind auf kleinere, überschaubare Einheiten verteilt.

  • 3 Wohngruppen mit je 6 Einzelzimmern (total 18 Einzelzimmer) plus Wohnzimmer und Küche
  • 3 Wohngruppen mit je 8 Einzelzimmern (total 24 Einzelzimmer) plus Wohnzimmer und Küche
  • 2 Gästezimmer (2 Einzelzimmer) integriert in zwei Wohngruppen

Jedes der Einzelzimmer hat einen direkten Zugang in die zugehörige Nasszelle. Jede Wohngruppe erhält neu einen eigenen Balkon-Aussenbereich. 

Das heutige, eher dunkle und enge «Stöckli» wird abgerissen. Die Stöckli-Bewohnerinnen und -Bewohner werden im zusätzlichen Stockwerk im modernisierten Wohnhaus Platz finden. 

Im 1995 gebauten «Kleinheim» mit 2 Wohngruppen à 6 Zimmer sind lediglich Instandstellungsarbeiten erforderlich. Dieser Gebäudeteil deckt die Bedürfnisse der heutigen Bewohnerinnen und Bewohner gut ab.

Die bestehenden Tagesstrukturangebote des Wohnbereichs, welche heute in beengten Verhältnissen im aktuellen Wohnheim erbracht werden und die Ateliers 1-4, welche an der Kirchstrasse domiziliert sind, werden neu am Standort Kirchzelg zusammengeführt. 

Gründe für diese Zusammenführung sind das steigende Durchschnittsalter der Bewohnerinnen und Bewohner wie auch die zunehmend komplexeren Beeinträchtigungsformen, welche Neueintretende mitbringen. Mit der Zentralisierung der beiden Angebote am Standort Kirchzelg können wir allen, welche in der Mobilität stark eingeschränkt sind, trotzdem eine vielfältige Tagesstruktur anbieten. So wollen wir den unterschiedlichen Präferenzen und Fähigkeiten gerecht werden. 

Neu entstehen 12 Gruppen für je 5 Personen mit unterschiedlichsten Angeboten. Die Räume werden so gestaltet, dass sie flexibel nutzbar sind – je nach Aktivität und Bedürfnis. Damit wollen wir auch den Pensionierten besondere Aufmerksamkeit schenken.

In der ganzen räumlichen Gestaltung wie auch in der Art der Angebote wird darauf geachtet, dass die Bewohnerinnen und Bewohner eine bewusste Unterscheidung zwischen Privatraum (Wohnen) und der Tagesstruktur (Arbeiten) erleben. So soll ein weitgehend normalisierter Tagesablauf ermöglicht werden.

Wir wollen die Orientierung für alle Menschen am gesamten Standort fördern. Der Eingangsbereich wird deshalb neu strukturiert und zur St. Bernhardstrasse ausgerichtet. Lounge, Mehrzweck- und Essräume werden grosszügiger und flexibler gestaltet. Menschen mit erhöhtem Ruhebedürfnis erhalten Rückzugsorte. Zukünftig sollen am Standort Kirchzelg auch externe Veranstaltungen durchgeführt werden können. 

Dem Aussenbereich kommt eine grosse Wichtigkeit zu. Für den modernisierten Standort sind Balkone für alle Wohngruppen sowie gepflegte Grünflächen geplant. Ein spezieller Fokus liegt dabei im schönen, heute schon intensiv genutzten Innenhof des Hauptgebäudes. Dieser wird durch schattenspendende Bäume und bessere Zugänglichkeit für Rollstühle zusätzlich aufgewertet.

Die Verwaltung wird zugunsten der Verlegung der Ateliers aus dem Standort Kirchzelg ausziehen. Sie wird die frei werdenden arwo Räumlichkeiten an der Kirchstrasse nutzen. So entsteht am Standort Kirchzelg mehr Platz für Betreuung und Begleitung.

Die zukünftige Lounge sowie der Speise- und Mehrzweck-Saal sind wichtige Begegnungszonen für alle Menschen, welche am Standort leben, arbeiten oder einfach einmal vorbeikommen. Aus diesem Grund wird der Gestaltung und Nutzbarkeit dieser Räume viel Augenmerk geschenkt. Jeder der drei Räume soll für sich eigenständig funktionieren und wirken. Daneben muss aber bei internen oder externen Veranstaltungen eine übergreifende Nutzung problemlos möglich werden. Denn jede Veranstaltung in der arwo ist eine Möglichkeit für Begegnungen und damit gelebte Inklusion.

Die Küche ist für den internen Betrieb, aber auch als leistungsfähiges geschütztes Arbeitsangebot von grosser Wichtigkeit. Die vielfältigen Anforderungen an die Ernährung unserer Bewohnerinnen und Bewohner wie auch von allen Menschen, die in der arwo arbeiten, sind spürbar gestiegen. Das Gleiche gilt für die Kinder, welche sich an den von der arwo belieferten Mittagstischen verpflegen. Diesen Veränderungen werden wir mit einer vergrösserten und modern eingerichteten Betriebsküche Rechnung tragen. So können wir gleichzeitig weitere spannende Arbeitsplätze für Mitarbeitende mit Beeinträchtigung schaffen.

Die enorme Vielfalt der Nutzungen verlangt nach effizienten Abläufen in Versorgung und Logistik. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Zu- und Entsorgung im Küchenbereich sowie auf der Koordination sämtlicher Anlieferungen und Abfallentsorgungen am ganzen Standort.

Die gesamte Entsorgung wird zur Entlastung der Nachbarn neu in das Untergeschoss verlegt. Die Entsorgungsanlagen der Küche werden vergrössert und verursachen dadurch viel weniger Verkehr. Daneben werden auch alle anderen Prozesse im ganzen Haus neu angedacht und in die Planung einbezogen. 

Neu geregelt wird auch die Lieferwagen-Zufahrt zum Gebäude, damit die Risiken, welche durch die Verbindung von Zufahrt und Fusswegen entstehen, reduziert werden können. 

Wärmeerzeugung, Energieversorgung, Elektroanlagen und die sanitären Installationen werden umfassend erneuert. Dabei wird der Nachhaltigkeit grosses Augenmerk geschenkt. Die Gebäudeheizung wie -kühlung wird durch Wärmepumpen / Erdsonden sichergestellt. Durch die Wärmerückführung in den warmen Sommermonaten kann eine passive Kühlung in den Wohnbereichen erreicht werden. Dies ist für unsere Bewohnerinnen und Bewohner ein grosser Zugewinn an Wohnqualität. 

Zusätzlich wird eine neue, leistungsfähige Photovoltaik-Anlage auf dem Flachdach installiert, womit wir einen erheblichen Teil unseres Strombedarfs abdecken können.

Die heute bestehenden 12 Aussenparkplätze direkt beim Gebäude werden um die Hälfte reduziert. Um den gesetzlichen Vorgaben wie auch den internen Bedürfnissen gerecht zu werden, wird im Gegenzug die Tiefgarage um 16 zusätzliche Parkplätze erweitert.